Kindertheater "Schneewittchen" in Schiltach
Mittelbadische Presse/ Zeitung der Ortenau/ Offenburger Tagblatt 10. Juli 2018
von Martina Baumgartner
Ensemble "Chamäleon-Theaterwelten" fasziniert in Schiltach
Elisabeth Kaisers fast magischer Gesang als Schneewittchen zog die Zuschauer in ihren Bann. ©Martina Baumgartner
Das Ensemble "Theaterwelten Chamäleon" faszinierte am Sonntag, mit dem Grimm-Märchen "Schneewittchen junge und junggebliebene Theaterzuschauer.
Ein Zwerg, gespielt von Sven Richter, der gleich sieben seiner Art und der Jäger zudem war, ein fast mystisch verklärtes Schneewittchen, das durch Elisabeth Kaiser – vor allem durch deren magischen Gesang – einen schillernden Anstrich bekam, eine böse Mutter, von Theaterleiterin Dorothea Jakubowski interpretiert und ein ängstlicher Spiegel – Andreas Schnell – das war die Mischung, die junge und junggebliebene Zuschauer am Sonntag faszinierte.
Die Stadt Schiltach hatte das »Chamäleon-Theater« aus Dettingen bereits zum fünften Mal für ihr Kinder-Sommertheater gebucht. Ausnahmsweise spielte das Ensemble nicht wie gewohnt im Stadtgarten, sondern im Rahmen des Fests der Kulturen im Erlebnisgarten des dem Festplatz benachbarten Gottlob-Freithaler-Hauses.
Moderne Interpretation, die das Märchen ebenso als solches bestehen lässt
Üble Nachrede vergiftet
In diesem Fall vergiftete die böse Mutter, die schöner als die eigene Tochter sein wollte, das Mädchen mit ihrem bösen Atemhauch im Märchen und übler Nachrede in der Realität. Schneewittchen entwickelt jedoch Persönlichkeit und geht am Ende gestärkt aus der Geschichte hervor. Märchenhafte Elemente und eine, wenn auch reduzierte aber dennoch, zauberhafte Ausstattung faszinierten die Kinder ebenso wie humorvolle Einlagen die Erwachsenen.
Die Schauspieler ließen den Zuschauern die nötige Zeit, das Gesehene und Gehörte einzuordnen, sodass kein Stakkatorausch von Bildern und Tönen, wie in der Realität aktuell oft gewöhnlich ist, entstand, sondern ein wohltuender Erzählfluss.
Der schöne Erlebnisgarten hinter dem Seniorenheim Gottlob-Freithaler-Haus tat sein Übriges für eine atmosphärische Bühnenszene.