Von Rita Ott
im Haus der Jugend Marmorwerk e.V. Horb am Neckar
Der erste Theater-Workshop mit Dorothee Jakubowski im Marmorwerk kam richtig gut an
Zum ersten Mal stand am Valentinstag im Horber "Marmorwerk" ein Theaterworkshop auf dem Programm und er kam gleich auf Anhieb super an. Allen hat der Tag mit Dorothee Jakubowski großen Spaß gemacht - verständlich, dass sich die Jugendlichen wünschten, dass die Theaterpädagogin wiederkommt.
Sechs Stunden dauerte der Workshop, zwischendrin gab es ein gemeinsames Mittagessen, gekocht von Madeleine Wolf, die diese besondere Veranstaltung vonseiten des städtischen Jugendreferats mit vorbereitet und engagiert begleitet hat. Passend zum Valentinstag haben sich die zehn Jugendlichen - neun Mädchen und ein Junge - mit dem Thema Liebe und Beziehungen beschäftigt. Das Ergebnis war recht erstaunlich: Als sie zum Schluss ihre kleinen Stücke zeigten, wurde deutlich, wie viel entstehen kann, wenn man auf die eigene Fantasie und Inspiration vertraut, seinen Ideen freien Lauf lässt - und auch mal aus sich heraus geht.
Ganz leicht schien die Aufgabe für Dorothee Jakubowski zunächst nicht, hatte sie es doch mit einer Gruppe zu tun, die nicht nur vom Alter, sondern auch von den Charakteren her recht unterschiedlich war. Doch die Jugendlichen machten es ihr nicht allzu schwer: Mögliche Hemmschwellen waren schnell abgebaut, alle blühten im Lauf des Workshops sichtlich auf, lachten viel, knüpften Kontakte und spielten zusammen verschiedene Szenen.
Gefallen hat Jakubowski wie die zehn Akteure die mitgebrachten Requisiten und vor allem die spontanen Ideen in ihre kleinen Stücke eingebaut und teils mit der passenden Musik untermalt haben. Und: "Mir hat gefallen, wie spielfreudig ihr wart".
Der Theaterpädagogin ging es dabei vor allem darum, dass die jungen Leute auf ihre eigene Intuition vertrauen, aus dem Bauch heraus erzählen und agieren. Manchmal sei es gar nicht so einfach, die Jugendlichen zu motivieren, auf die "Bühne" zu gehen. Doch das ging gestern im Marmorwerk ziemlich schnell, denn alle hatten Lust zu spielen. "Es war toll, dass ihr so viele Gefühle heraus gelassen und im Spiel gezeigt habt", sagte Dorothee Jakubowski, die schon mehrere ähnliche Projekte mit Jugendlichen gemacht hat.
Toll fanden den Tag auch die Jugendlichen, für die die sechs Stunden wie im Flug vergingen. Gut angekommen sind besonders auch die Übungen, bei denen man lerne, aus sich heraus zu gehen und konzentriert zu bleiben, spüre, was man verbessern kann und wie man auf andere wirkt, wie man reagieren könne und die Requisiten am besten einbaue, erklärte Laura. Auch Nadine hat der Workshop wie allen anderen großen Spaß gemacht - "das war mal etwas anderes, als nur zu chillen im Marmorwerk". Samantha hat sich das Ganze schwieriger vorgestellt, war davon ausgegangen, dass man tiefer in die Theorie einsteigt. Gefallen hat es ihr trotzdem, und gelernt hat sie auch Einiges, zum Beispiel, "wie ich Gestik und Stimme differenziert einsetzen kann".
Gern würde Dorothee Jakubowski weitere Workshops im Marmorwerk anbieten, nur müsse dies die Stadt entscheiden. Dem steht aus Sicht von Madeleine Wolf, nichts entgegen: "Das war eine Super-Aktion und kam toll an", und sie werde mit Sicherheit wieder angeboten. Es sei schön gewesen zu sehen, wie die bunt gemischte Gruppe gemeinsam Theater gespielt habe, wie alle miteinander umgegangen seien. Gut fand sie auch, dass alle, die sich angemeldet hatten, auch gekommen sind - "toll, dass ich mich auf euch verlassen kann". Der Workshop war übrigens komplett kostenlos.
Den Jugendlichen hat der Workshop mit Theaterpädagogin Dorothee Jakubowski (rechts) großen Spaß gemacht. Jugendreferats-Mitarbeiterin Madeleine Wolf (links) hat den Workshop mit begleitet.
Bild: ria
siehe auch Bilder unter Theaterpädagogik