eine charmante Komödie von George Bernard Shaw Kritiken
"Blumenmädchen" von Ina Rother
Schauspiel Valentina Sadiku, Andreas Schnell, Swen Richter, Magdalena Rau, Ferdinand Rother, Monika Bugala, Clara Cazzanelli, Jérôme Brunelle/ Andreas Wachsmann, Julia Wagner, Katharina Wagner, Dorothee Jakubowski
Technik Andreas Wachsmann / Robert Schirmer
Regie Dorothee Jakubowski
Regieassistenz Miriam Wittum
Spieldauer 2 Stunden und Pause
Aufführungsrechte bei Suhrkamp Verlag, Berlin
als Freilicht- und Indoor-Produktion
Premiere 24.06.2016
Eine charmante Komödie mit sozialkritischem Unterton. Aktuelle Thematik über die Suche nach innerer und äußerer Heimat in einer immer globaler werdenden Gesellschaft.
INHALT
Der hochnäsige Phonetik-Professor und Experte Henry Higgins wettet mit seinem Freund, einem Mädchen der Unterschicht innerhalb kurzer Zeit anständiges Sprechen beibringen zu können, sodass diese für eine Lady gehalten werde.
Er findet dieses Mädchen in der ungebildeten und im Jugendjargon sprechenden Blumenverkäuferin Eliza und bildet sie in einem wahren Dressurakt ohne Rücksicht auf ihre Gefühle zu einer wohlartikulierenden und vorzeigbaren Dame der Gesellschaft aus.
Bei einem Empfang präsentiert Higgins seine „Neue Schöpfung“ und zelebriert dabei sein übersteigertes Ego. Eliza´s Herz aber bleibt einsam zurück:
„ Wissen Sie, Sie erzählten mir mal, dass ein Kind, in ein fremdes Land gebracht, in wenigen Wochen die Sprache dort lernt und die eigene vergisst. Nun, ich bin solch ein Kind in Eurem Land. Ich habe meine eigene Sprache vergessen und kann nur noch Ihre sprechen. Oh, könnte ich zu meinem Blumenkorb zurück. Jetzt bin ich eine Sklavin, trotz all meiner schönen Kleider.“
Higgins wird vor die Aufgabe gestellt zu erkennen, dass er sich beim Umgang mit einem Menschen aus einer anderen Gesellschaftsschicht auch mit dessen inneren Vorstellungen auseinandersetzen muss. Dass eine zweite Identität und äußere Veränderung, ohne der Verwandlung ein emotionales Gleichgewicht zur Seite zu stellen, zwar den notwendigen Anfang für ein humaneres Zusammenleben ermöglicht, keineswegs aber eine Garantie auf individuelles Glück ist.
Shaw: „Abgesehen von dem, was jeder sich aneignen kann – Kleidung, einwandfreie Aussprache und so weiter -, ist der Unterschied zwischen einer Dame und einem Blumenmädchen wirklich und wahrhaftig nicht, wie sie sich benimmt, sondern wie man sie behandelt.“
Proben Mai 16
Sommertheater Marktplatz in Horb Juli 16 | Fotos: Maria Hopp
Sommertheater Marktplatz in Horb Juli 16 | Fotos: Karl-Heinz Kuball